Offene Fragen

Auch wenn unsere Analysen und Beobachtungen viele Rätsel von „Der Vorleser“ lösen konnten, bleiben einige wenige Fragen, auf die der Roman auch bei der intensivsten Betrachtung keine Antworten liefern kann.
Hauptsächlich bewegt hat uns die Frage, in welcher Verbindung Bernhard Schlink und Michael Berg in „Der Vorleser“ stehen.

Das Leben der Romanfigur Michael und das Leben von Bernhard Schlink weist bemerkenswerte Parallelen auf. Zu nennen sind vor allen Dingen folgende Ähnlichkeiten:

  • Alter: Schlink wurde 1944 geboren, Figur Michael 1943
  • Studium: Schlink und seine Figur haben beide Jura studiert
  • Familie: Michaels Vater ist als Universitätsdozent tätig, Schlinks Vater ebenfalls

Dennoch gibt es im gesamten Buch keine Aussage, die eine Verbindung bestätigt oder widerlegt. Im Endeffekt ist das reine Spekulation, es gibt unseres Wissens nach keine belastbare Quelle oder Aussage des Autors selbst zu dem Thema.

Beschäftigt haben uns außerdem noch folgende Fragen:

  • Selbst wenn er in keiner Verbindung zu Michael stehen sollte: Hat Bernhard Schlink den Roman frei erfunden oder ist die Geschichte wirklich passiert?
  • War Hanna eine existierende Person?
    Es gibt hier bemerkenswerte Übereinstimmungen mit dem Lebenslauf von Hermine Braunsteiner-Ryan. Sie war ebenfalls als grausame KZ-Aufseherin bekannt und wurde wegen ihrem Verhalten von den Insassen auch „Stute“ genannt. Ihr Benehmen im Gerichtsprozess passt ebenfalls gut zu Hannas Charakter. Hermine Braunsteiner-Ryan spielt die Gräueltaten herunter oder verharrt in vollkommener Gleichgültigkeit, die so weit geht, dass sie im Prozess Kreuzworträtsel löst.
  • Sind die Schilderungen der Auschwitzprozesse reale Beobachtungen oder lediglich eine freie Nacherzählung?

Beim Betrachten der allgemeinen Schreibweise ist uns aufgefallen, dass Bernhard Schlink grundsätzlich jeden Vorgang bis ins kleinste Detail beschreibt. An manchen Stellen ist dies sinnvoll, aber bei einigen Passagen könnte man durchaus auf Details verzichten. Nennen kann man dazu zum Beispiel die Beschreibung des Gerichtsgebäudes.

15 Gedanken zu „Offene Fragen“

  1. Hey,
    ich hätte noch ein paar Fragen die vielleicht einige von euch beantworten könnten.

    1. Warum hat sich Hanna er ist 18 Jahre später umgebracht ?-warum nicht früher?
    2. Ist die Beziehungen zwischen Michael und Hanna nun Missbrauch oder doch Liebe?
    3. und zum Schluss wieso konnte Michael sich nicht von Hanna lösen, wenn er kurz vor ihrem Verschwinden (Teil 1) er mehr Zeit mit seinen Freunden verbringen wollte und er da schon angefangen hatte sich von ihr zu entfremden?

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    • Am Ende des Buches trifft Michael sich noch mit der Tochter der Überlebenden Jüdin bei dem Kirchenbrand. Die Hat während ihrer Zeit im KZ auch so eine Dose gehabt in der Ding drin waren die keinen Wert hatten aber für sie seelisch eine Beduetung hatten. Diese Dose wurde im Kz dann geklaut da Metall sehr wertvoll war im KZ um z.B. ein Messer zu bauen oder so etwas. Bei dem Treffen ging es Primär um die Übergabe des Geldes, dass Hanna der Tochter geben wollte. Doch die Tochter hatte kein Gebrauch für das Geld und gab es Michael wieder mit um selber zu eintscheiden was damit passieren soll. Doch die Teedose in der das Geld verstaut war hat die Tochter so sehr an ihrer Zeit im KZ erinnert, dass sie diese behielt.

      Hoffe du leißt das noch und habe die geholfen wenn nicht kann das für andere auch Interessant sein

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  2. Ich behandle momentan das Thema Recht und Gerechtigkeit in Der Vorleser und muss eine Präsentation darüber halten. Hätte noch jemand Ideen, was ich da hinein bringen könnte?

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  3. Hallo liebe Leute, ich hoffe ihr könnt mir bei dieser Lebensweisheit vom Vorleser helfen, die beim nächsten Textabschnitt kommt. Ich müsste wissen, welche sprachlichen Muster für Bernhard Schlink typisch sind und wozu sie dienen. Wäre euch sehr Dankbar wenn ihr mir helfen könnten. Ich danke euch schon mal im Voraus.

    „Wir sollen nicht meinen, begreifen zu können, was unbegreiflich ist, dürfen nicht vergleichen, was unvergleichlich ist, dürfen nicht nachfragen, weil der Nachfragende die Fruchtbarkeiten, auch wenn er sie nicht in Frage stellt, doch zum Gegenstand der Kommunikation macht und nicht als etwas nimmt, vor dem er nur in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen kann. Sollen wir nur in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen? Zu welchem Ende? Nicht, dass sich der Aufarbeitungs- und Aufklärungseifer, mit dem ich am Seminar teilgenommen hatte, in der Verhandlung einfach verloren hätte. Aber dass einige wenige verurteilt und bestrafe und dass wir, die nachfolgende Generation, in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen würden – das sollte es ein?“

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    • Wir müssen mit den Menschen weiter leben, die da sind. Andere haben wir nicht ! Wir können aus ihren Fehlern lernen und versuchen ihr Handeln zu verstehen, auch wenn ein Verzeihen unmöglich erscheint.

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