Hanna wird im zweiten Teil des Buches „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink angeklagt, da sie am Ende des zweiten Weltkrieges für die SS gearbeitet hat. Sie wurde im Frühjahr 1944 in Auschwitz und bis Winter 1944/45 in einem kleinen Lager bei Krakau eingesetzt (S.92). Bei Kriegsende war sie in Kassel gewesen. Sie hatte den Job einer Aufseherin gehabt. Während ihrer Zeit als Aufseherin hatte sie immer wieder Lieblinge, die ihr aus Büchern vorlasen. Sie begründete dies damit, dass diese zu schwach zum Arbeiten gewesen wären und sie ihnen ihre letze Zeit „schön gestalten“ wollte (S. 112).
In einem Buch, geschrieben von einer Frau die überlebt hatte, wird sie als junge, schöne und tüchtige, aber grausam und unbeherrschte Aufseherin beschrieben, die oft „Stute“ genannt wurde (S.115). Als eines Tages die Kirche abbrennt, in welcher viele Frauen und Kinder waren, schließt niemand die Tür auf, mit der späteren Begründung von Hanna, dass es ein zu großes Chaos gegeben hätte, welches sie nicht wieder unter Kontrolle gekriegt hätten. Ihr war der Auftrag, diese Menschen zu bewachen, wichtiger, als Leben zu retten (S. 122). Nachdem die Kirche abgebrannt war, wurde ein Bericht über die Arbeit der Aufseherinnen geschrieben, der während der Gerichtsverhandlung mit eine große Rolle spielt.